Das Kommando »Sitz«
»Sitz« und »Platz« gehören ebenso wie »Fuß« zu den grundlegenden Kommandos für den Hund. Der Hund führt die entsprechenden Tätigkeiten ohnehin aus. Er soll lernen, diese entsprechend den Anweisungen seines Herrchens statt nach seinen eigenen Wünschen durchzuführen. Die ersten Übungen erfolgen an Orten, an denen der Hund nicht durch andere Reize abgelenkt wird. Am besten geeignet ist somit das eigene Zuhause. Der Hundehalter sollte beim Trainieren der Kommandos anfangs die Leine verwenden und genügend Leckerlis zur Belohnung zur Hand haben.

Die ersten Schritte beim Training des Kommandos »Sitz« mithilfe von Leckerlis
Der Hund steht auf einer Seite neben dem Halter. Dieser hält in der dem Vierbeiner zugewandten Hand die Leine und in der anderen ein Leckerli. Anschließend führt er die Hand, in der er die Belohnung festhält, über seinen Kopf. Der Hund wird das Leckerli fixieren und sich zu diesem Zweck hinsetzen. Sobald der Vierbeiner sitzt, spricht der Halter laut und deutlich das Kommando »Sitz« aus. Anschließend gibt er dem Hund das vorher gezeigte Leckerli als Belohnung und zeigt ihm weitere Anerkennung durch intensive Streicheleinheiten. Es ist sinnvoll, bei den grundlegenden Kommandos »Sitz«, »Fuß« und »Platz« jeweils den Vokal stärker als üblich zu betonen oder ihn länger als normal auszusprechen. Diese Maßnahme erleichtert dem Hund das Unterscheiden zwischen den Befehlen. Die Anzahl der Leckerlis beim Sitztraining lässt sich nach und nach reduzieren, sobald der Vierbeiner die ersten Fortschritte zeigt.

Pexels / Pixabay

Das Kommando »Sitz« spielerisch trainieren
Die spielerische Methode zum Erlernen des Kommandos »Sitz« bereitet dem Hund den größten Spaß. Der Hundehalter tobt unter Verwendung eines Spielzeugs mit seinem Vierbeiner. Sobald der Hund sich unmittelbar vor ihm befindet und das Spielgerät zurückhaben möchte, zieht der Halter die Hand, in der sich dieses befindet, nach oben. Wenn er die Hand mindestens einen halben Meter über seinen Kopf gezogen hat und der Hund das Spielzeug unbedingt haben möchte, setzt er sich mit großer Wahrscheinlichkeit hin. Schließlich kann er das Spielgerät aus der sitzenden Position am besten fixieren. Sobald der Vierbeiner sich hingesetzt hat, spricht sein Halter deutlich das Kommando »Sitz« aus und belohnt ihn anschließend durch Streicheleinheiten. Einige Hunde versuchen zunächst, das Spielzeug durch Hochspringen zu erreichen. In diesem Fall erhöht der Halter den Abstand zwischen dem Vierbeiner und dem Spielgerät.

Das Kommando »Sitz« aus der Entfernung trainieren
Sobald der Hund nach dem Hören des Kommandos mindestens fünf Sekunden lang in der gewünschten Position verharrt, lässt sich die Distanz zwischen ihm und dem Halter verringern. Anfangs bietet sich eine Entfernung von etwa einem Meter an, wobei der Vierbeiner zunächst angeleint bleibt. In weiteren Schritten wird die Distanz um jeweils einen halben Meter erhöht.

Die Unterstützung des Hörzeichens durch ein Sichtzeichen
Sobald der Hund grundsätzlich auf das Hörzeichen beim Kommando »Sitz« reagiert, lässt sich ein zusätzliches Sichtzeichen einführen. Üblich für den Sitzbefehl ist das Strecken des Zeigefingers nach oben. Sichtzeichen sind einerseits zur deutlichen Unterscheidung der drei Grundkommandos »Sitz«, »Platz« und »Fuß« nützlich. Andererseits lassen sie sich auch in Situationen anwenden, in denen der Hund gesprochene Befehle aufgrund des Verkehrslärms möglicherweise nicht hören kann. Das Ziel des Trainings besteht darin, dass der Vierbeiner auf das Sichtzeichen ebenso wie auf das Hörzeichen reagiert.

Das Kommando »Sitz« auflösen
Anfangs löst der Halter den Sitzbefehl bereits nach kurzer Zeit durch einen neuen Befehl auf. Sinnvoll ist der Zeitraum von einer Sekunde, der nach einigen Übungseinheiten auf zunächst drei Sekunden verlängert wird. Später lassen sich auch deutlich längere Zeiträume in der Sitzposition einüben. Selbstverständlich erfolgt auch für die Befolgung des Befehls zur Auflösung der Sitzhaltung eine Belohnung durch ein Leckerli oder durch Streicheleinheiten. Die konsequente Anwendung des Auflösungskommandos ist wichtig, damit der Hund lernt, bis zum Ergehen einer weiteren Anordnung in der Sitzhaltung auszuharren.

Natürliche Bewegungsabläufe bei der Erziehung nutzen
Der Hund nimmt die Sitzposition regelmäßig von sich aus ein. Er lernt den Zusammenhang zwischen der Anordnung seines Menschen und der gewünschten Verhaltensweise kennen, wenn der Halter nach der automatischen Einnahme der jeweiligen Position das passende Kommando ausspricht und dieses idealerweise durch das Sichtzeichen unterstützt.