Nicht nur Menschen, sondern auch Säugetiere können an Durchfall erkranken. Die medizinische Fachsprache verwendet überwiegend den Begriff Diarrhoe – heute auch Diarrhö – zur Bezeichnung der Krankheit. Der Fachbegriff ist aber nicht aussagekräftiger als das deutsche Wort. Eigentlich handelt es sich beim Durchfall des Hundes nicht um eine eigene Erkrankung, sondern um ein Symptom unterschiedlicher Hundekrankheiten. Nicht selten bildet sich ein Durchfall nach wenigen Stunden oder einem Tag zurück, ohne dass der Hundebesitzer die Ursache der Erkrankung feststellen konnte.
Wodurch entsteht der Durchfall beim Hund?
Eine häufige Ursache für den Durchfall bei einem Hund besteht in der übermäßigen Nahrungsaufnahme oder im Füttern nicht artgerechter Nahrungsmittel. Zur Heilung reicht in diesen Fällen oftmals aus, dem Hund keine Nahrung mehr am Esstisch zu geben. Nicht zu vergessen ist auch, dass Vierbeiner ebenso wie Menschen an individuellen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten leiden können. Die gängige Bezeichnung für diese Erscheinung lautet Futtermittel-Allergie, medizinisch handelt es sich aber um eine Unverträglichkeit. Die Heilung erfolgt durch die Identifizierung der Futterarten, die der konkrete Hund nicht verträgt.
Eine weitere Ursache für den Durchfall beim Hund besteht in Stresssituationen. Hierzu gehören der Tod und der Wechsel der Bezugsperson ebenso wie anstrengende Lebensereignisse. Welche Situationen zu psychischem Stress und damit indirekt zum Durchfall führen, unterscheidet sich bei jedem Hund. Bei einigen Vierbeinern lösen bereits erkennbare Reisevorbereitungen Stressreaktionen aus. Extrem empfindliche Hunde reagieren auf deutliche Temperaturschwankungen ebenfalls mit Durchfall.
Des Weiteren kann der Durchfall bei Hunden auf eine chronische Darmentzündung oder auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse zurückgehen. In diesem Fall tritt die Durchfallerkrankung immer wieder auf. Für einen lediglich einmaligen Hundedurchfall zeichnen hingegen häufig Vergiftungen verantwortlich. In einem solchen Fall stellt der Durchfall keine Erkrankung, sondern eine sinnvolle Reaktion des Hundekörpers zur Entgiftung dar.
Die Diagnose des Durchfalls beim Hund
Dass ein Hund an Durchfall leidet, ist für seinen Besitzer anhand der Ausscheidungen leicht zu erkennen. Der Tierarztbesuch dient deshalb weniger der eigentlichen Feststellung der Durchfallerkrankung als vielmehr der Ermittlung der Ursache. Er ist notwendig, wenn der Hund mehrere Tage in Folge oder immer wieder an Durchfall leidet. Zur Abklärung einer eventuellen Futtermittel-Unverträglichkeit ist eine Auflistung der Fütterungen der letzten Tage hilfreich.
Die Behandlung des Hundedurchfalls richtet sich nach den festgestellten Ursachen. Die unverträglichen Futtermittel lassen sich aus dem Futterplan streichen. Dass der Hund während eines akuten Durchfalls oftmals nicht frisst, ist außer bei chronischen Darmentzündungen sinnvoll. Der Hundebesitzer muss jedoch darauf achten, dass der Vierbeiner den Flüssigkeitsverlust durch eine ausreichende Wasseraufnahme ausgleicht. Nach dem Abklingen der Symptome empfiehlt sich für zwei bis drei Tage das Füttern von Schonkost. Bei entzündlichen Darmerkrankungen eines Hundes lindern Medikamente die Beschwerden. Sollte der Hundedurchfall auf Stress zurückzuführen sein, lässt sich dieser möglicherweise verringern. Eine Alternative stellen für Hunde geeignete pflanzliche Beruhigungsmittel dar.