Kommando „HIER“ – Hund abrufen mit Fairness, Vertrauen und Freude

Einleitung: Wenn Rückruf zum schönsten Moment wird

Es ist ein magischer Augenblick: Du rufst „HIER!“, und dein Hund dreht sich sofort um, sprintet mit fliegenden Ohren und leuchtenden Augen auf dich zu. Kein Zögern, kein Ignorieren – nur pure Freude und Vertrauen.

Doch in der Realität sieht es oft anders aus. Viele Hundehalter kennen die Szene: Der Hund rennt los, du rufst – aber er bleibt stehen, schnüffelt weiter oder läuft sogar weg.
Das Kommando „HIER“ ist mehr als nur ein Wort – es ist ein Lebenszeichen eurer Beziehung.

Ein sicherer Rückruf ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Verständnis, Vertrauen und Verlässlichkeit – den drei Säulen der fairen Hundeerziehung. Dieses Training basiert nicht auf Druck oder Strafe, sondern auf Freude, Motivation und echtem Teamgeist.

1. Säule: Verständnis – Warum der Hund manchmal nicht kommt

Bevor du „HIER“ rufst, musst du verstehen, warum dein Hund in manchen Momenten nicht reagiert. Ein Hund „gehorcht“ nicht automatisch – er entscheidet sich. Und diese Entscheidung hängt davon ab, ob dein Ruf für ihn sinnvoll und positiv ist.

Hunde denken in Momenten

Für deinen Hund zählt der Augenblick.
Wenn er gerade intensiv schnüffelt oder einen Hasen wittert, ist das seine Priorität. Ein Ruf aus der Ferne ist da schnell vergessen.

Er fragt sich (unbewusst):
• „Was bringt es mir, jetzt zu meinem Menschen zu laufen?“
• „Ist das sicher für mich?“
• „Werde ich gelobt oder geschimpft?“

Missverständnisse erkennen

Viele Halter denken: „Er weiß genau, was HIER heißt – er will nur nicht.“
Doch Hunde generalisieren nicht automatisch. Wenn dein Hund das Signal im Garten kennt, heißt das nicht, dass er es auch auf der Wiese, am Strand oder im Wald versteht.

Training ist Kontextlernen.
Deshalb gilt: Jedes neue Umfeld ist wie eine neue Lernstufe.

Fairness durch Einfühlungsvermögen

Ein fairer Rückruf beginnt mit Empathie. Beobachte deinen Hund. Wann ist er empfänglich für dich, wann nicht?
Wenn du erkennst, wann dein Hund überfordert oder abgelenkt ist, kannst du gezielter üben – ohne Druck.
So wird „HIER“ nicht zum Befehl, sondern zum freundlichen Einladungssignal.

2. Säule: Vertrauen – Die Basis für das sichere Abrufen

Ohne Vertrauen kein Rückruf. Punkt.

Vertrauen bedeutet, dass dein Hund weiß, dass er bei dir sicher ist – immer. Auch, wenn er etwas falsch gemacht hat.
Wenn du ihn rufst und er kommt, darf niemals etwas Negatives passieren.

„HIER“ muss sich lohnen

Wenn du möchtest, dass dein Hund auf „HIER“ reagiert, muss das Signal für ihn etwas Großartiges ankündigen.
Das kann sein:
• ein Lieblingsleckerli,
• ein Spiel,
• Streicheleinheiten,
• oder einfach deine ehrliche Freude.

Wenn dein Hund spürt, dass du dich wirklich freust, wenn er kommt, wird das emotionale Band stärker als jede Schleppleine.

Typischer Fehler: Schimpfen beim Kommen

Viele Menschen rufen mehrfach, der Hund kommt schließlich – und wird ausgeschimpft.
Das zerstört Vertrauen in Sekunden.
Dein Hund merkt sich nur eins: „Wenn ich zu meinem Menschen gehe, bekomme ich Ärger.“
Beim nächsten Mal bleibt er lieber weg.

Vertrauensaufbau im Alltag
• Rufe nur, wenn du dich ehrlich freust, ihn zu sehen.
• Belohne jedes Kommen, selbst wenn es etwas gedauert hat.
• Mach aus dem Rückruf ein Spiel. Lauf mal weg, versteck dich, rufe fröhlich – das stärkt Bindung und Aufmerksamkeit.

So wird das Kommando „HIER“ nicht zu einer Pflicht, sondern zu einer Verbindung zwischen euch beiden.

3. Säule: Verlässlichkeit – Der Rückruf, der wirklich funktioniert

Ein sicherer Rückruf ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von klarem Aufbau und konsequenter Wiederholung.
Das Ziel ist: Dein Hund kommt immer, auch bei Ablenkung – weil er will, nicht weil er muss.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Das Rückruftraining mit „HIER“

Schritt 1: Das Signal aufbauen
Wähle dein Rückrufwort: „HIER“ – laut, klar, freundlich.
Sag es nur einmal.
Sobald dein Hund sich in deine Richtung bewegt, lob ihn überschwänglich!

Tipp: Verwende zusätzlich eine Pfeife – das ist neutraler als deine Stimme und bleibt auch bei Wind oder Emotionen konstant.

Schritt 2: Schleppleine nutzen
Die Schleppleine ist dein Sicherheitsnetz. Sie gibt Freiheit, ohne Risiko.
Lass sie locker schleifen, greif nur ein, wenn dein Hund sich zu weit entfernt.
Jedes erfolgreiche „HIER“ an der Schleppleine stärkt die Routine.

Schritt 3: Ablenkungen steigern
Starte in einer ruhigen Umgebung. Erst wenn dein Hund dort sicher reagiert, geh in reizvollere Gegenden.
Ziel ist Zuverlässigkeit, nicht Schnelligkeit.

Wenn es mal nicht klappt: Ruhig bleiben! Kein Schimpfen – einfach Situation vereinfachen und Erfolg ermöglichen.

Schritt 4: Freilauf und Alltag
Erst wenn dein Hund dich an der Schleppleine in jeder Situation zuverlässig hört, darf er frei laufen.
Mach aus dem Rückruf ein Spiel, kein Test.
Manchmal genügt schon dein Lächeln oder Lob als Belohnung – Hauptsache, dein Hund fühlt sich bei dir gut.

Schritt 5: Der Notfall-Rückruf
Lege dir ein zweites, exklusives Signal an – z. B. eine Doppel-Pfeife oder das Wort „HIERHER!“.
Dieses nutzt du nur in echten Notsituationen – und belohnst es mit etwas ganz Besonderem (z. B. Leberwurst aus der Tube, Käse, Lieblingsspielzeug).
So weiß dein Hund: Wenn das kommt, passiert etwas richtig Tolles!

⚠️ Häufige Fehler beim Rückruftraining

1. Zu frühe Freilaufversuche.
2. Mehrfaches Rufen – Signal verliert Bedeutung.
3. Schimpfen oder Strafen beim Zurückkommen.
4. Fehlende Konsequenz – heute Lob, morgen Ärger.
5. Kein klares Timing – Lob kommt zu spät.
Fairness bedeutet, Fehler zu analysieren – nicht zu bestrafen.
Hunde lernen, wenn sie verstehen dürfen, was richtig ist.

Alltagstraining: „HIER“ in jeder Situation festigen

1. Zuhause & Garten

Übe „HIER“ auch im Alltag – zwischen Zimmertür und Küche, im Garten, beim Spielen.
Je häufiger dein Hund die Routine erlebt, desto sicherer wird das Verhalten.

2. Spaziergänge

Mach den Rückruf zu einem kleinen Abenteuer.
• Versteck dich kurz.
• Ruf fröhlich „HIER!“
• Freu dich, wenn dein Hund dich findet.

Das stärkt die Orientierung an dir. Dein Hund lernt: Mein Mensch ist das Beste, was mir passieren kann!

3. Begegnungen mit anderen Hunden

Der Rückruf muss auch unter Ablenkung funktionieren.
Trainiere kontrolliert – erst mit ruhigen, bekannten Hunden, später in größeren Gruppen.
So lernt dein Hund, dass „HIER“ immer gilt, auch wenn’s spannend wird.

Motivation & Abwechslung

Belohnung ist kein Bestechungsgeld – sie ist eine Kommunikation.
Variiere zwischen:
• Futterbelohnung (kleine Stücke, hochwertig)
• Spiel (Ball, Zergel, gemeinsames Rennen)
• Sozialer Belohnung (Stimme, Lächeln, Streicheln)

Das hält deinen Hund neugierig – und macht dich zu seinem Lieblingsziel.

Produkt

Beschreibung

Nutzen

Schleppleine (10 m Biothane)

robust, leicht zu reinigen

Sicherheit & Kontrolle

Hundepfeife mit zwei Tönen

gleichbleibender Klang

Zuverlässiger Rückruf

Leckerli-Tasche mit Magnetverschluss

schnelles Timing

Belohnung immer griffbereit

Hochwertige Trainingssnacks

schmackhaft & motivierend

nachhaltige Motivation

Fazit: „HIER“ ist Liebe in Bewegung

Das Kommando „HIER“ ist kein Befehl – es ist ein Versprechen. Ein Versprechen, dass dein Hund dir vertrauen kann. Dass du ihn nie bestrafen wirst, wenn er kommt.
Dass ihr ein Team seid – mit Freude, Fairness und Herz.

Mit Geduld, Empathie und einem echten Lächeln wirst du erleben:
Dein Hund kommt nicht, weil er muss, sondern weil er will.