So gut wie alle Hunde leiden während ihres Lebens unter verschiedenen Arten von Erkrankungen der Ohren. Bei jungen Tieren sind Ohrenmilben verbreitet, welche dem Hund das Leben erschweren, aber nach einer sicheren Diagnose leicht behandelt werden können. Ausgewachsene Hunden leiden hingegen häufig unter einer Ohrenentzündung. Diese zeigt sich an wiederkehrenden Symptomen von roten und juckenden Hundeohren, bei deren Anblick viele Hundebesitzer nicht an eine ernsthafte Erkrankung denken, so dass sie erst spät einen Tierarzt aufsuchen.
Was ist die Ohrentzündung beim Hund?
Als Ohrentzündung wird bei Hunden ebenso wie bei anderen Haustieren eine Entzündung der Gehörgänge bezeichnet, der wissenschaftliche Fachausdruck lautet Otitis. Die Erkrankung lässt sich in die Erkrankung der äußeren und der inneren Ohrgänge sowie in eine Entzündung des Mittelohres aufteilen. Die entsprechenden ärztlichen Fachbegriffe lauten Otitis externa, Otitits interna und Otitis media. Volkstümlich wird die Ohrentzündung beim Hund auch als Ohrzwang bezeichnet. Bei den meisten an einer Otitis erkrankten Hunden lassen sich Hefepilze oder Bakterien als Begleiterscheinungen des Krankheitsbildes beobachten. Eine mehrfach auftretende und nicht vollkommen ausheilende Ohrentzündung entwickelt sich bei vielen Hunden zu einer chronischen Otitis.
Welche Ursachen hat die Ohrentzündung bei Hunden?
Hundebesitzer halten häufig die Begleiterscheinungen beziehungsweise Kennzeichen der Otitis wie den Befall der Ohren ihres Tieres mit Hefepilzen und Bakterien für den Auslöser der Erkrankung. Tatsächlich verstärken Pilze und Bakterien die Entzündung des Hundeohres ebenso wie den Juckreiz und die vom Tier zu erleidenden Schmerzen. Dennoch stellt der Ohrbefall mit Pilzen und Bakterien nicht die Ursache einer Otitis dar. Diese besteht vielmehr in kleinen Verletzungen innerhalb des Ohres, welche dazu führen, dass sich Pilze und Bakterien deutlich stärker als üblich vermehren können. Erst diese Vermehrung führt dazu, dass auch im gesunden Hundeohr in geringer Zahl lebende Bakterien und Pilze eine Otitis auslösen. Begünstigt wird der Vorgang bei einigen Hunderassen wie dem Pudel und dem Spaniel durch eine dichte Behaarung innerhalb des Ohres. Des Weiteren können Ohrenmilben auch bei erwachsenen Hunden einen starken Juckreiz auslösen. Hunde kratzen sich bei juckenden Ohren, da sie den Juckreiz bekämpfen wollen. Dieses Verhalten führt jedoch zu den Verletzungen, aus welchen eine schwere und behandlungsbedürftige Ohrentzündung resultiert. In einigen Fällen kann die sichtbare Ohrentzündung bei Hunden auch auf andere Krankheiten hinweisen. Das trifft häufig zu, wenn eine fachgerecht behandelte Otitis nicht wie erwartet ausheilt oder nach kurzer Zeit erneut auftritt.
Die Symptome der Ohrentzündung des Hundes
Den meisten Hundebesitzern fällt eine mögliche Otitis ihres Hundes auf, wenn ihr Tier häufig den Kopf schüttelt oder sich an den Ohren kratzt. Ein weiteres auffälliges Symptom besteht darin, dass der Hund Schmerzen zeigt, wenn er beim Streicheln am Ohr berührt wird. In den meisten Fällen ist die Ohrentzündung mit einem starken Ausfluss an einem oder beiden Ohren und mit einem starken Geruch verbunden. Auch die sichtbare Rötung der Hundeohren weist auf eine Otitis hin. Bei einer chronischen Ohrentzündung lassen sich zudem im Gehörgang des Hundes Wucherungen und Verdickungen feststellen, in besonders schlimmen Fällen reißt das Trommelfell, so dass die Erkrankung auf das Mittelohr und das Innenohr übergehen kann. Eine besonders schwerwiegende Form der Otits führt dazu, dass der Hund den Kopf ständig schief hält, so dass eine Operation erforderlich wird. Auch Gleichgewichtsstörungen können als seltene Folge einer schweren chronischen Ohrentzündung auftreten.
Die ärztliche Diagnose der Otits
Nachdem der Hundebesitzer bei seinem Tier Anzeichen für eine Ohrentzündung festgestellt hat, sucht er für die endgültige Diagnose einen Tierarzt auf. Dieser verwendet ein Otoskop, um das Ohr des zu behandelnden Hundes gründlich betrachten zu können. Eine endgültige Bestätigung über eine bestehende Otitis und über die konkret zu bekämpfenden Erreger erhält er nach der Untersuchung entnommener Proben im Labor.
Die Behandlung der Ohrentzündung bei Hunden
Die übliche Form der Ohrentzündung bei Hunden besteht in der Nutzung lokal wirksamer Medikamente in der Form von Lotionen, Salben und Tropfen. Tabletten kommen üblicherweise nur bei schweren Erkrankungen zur Anwendung. Die verschriebenen Salben und Tropfen führt der Mensch weit in das Ohr des Tieres hinein. Für eine gute Verteilung der in das Hundeohr eingebrachten Arzneimittel erreichen Besitzer, indem sie das Ohr ihres Tieres gründlich von außen massieren. Wichtig ist, dass der Hundebesitzer die Anweisungen des Tierarztes konsequent umsetzt. Viele Menschen beenden die Behandlung ihres Hundes vorzeitig, sobald sie keine Symptome einer Otitis mehr beobachten können. Dieses Verhalten führt dazu, dass sich eine nicht vollständig ausgeheilte Entzündung des Hundeohres wieder aktiviert und möglicherweise chronisch wird. Ein zusätzliches Risiko besteht darin, dass die Keime eine Resistenz entwickeln und spätere Entzündungen nicht mehr mit den bewährten Medikamenten behandelt werden können.
Damit die Hundeohren gesund bleiben
Gerne badende Hunde sind besonders häufig von Ohrenentzündungen betroffen. Das sorgfältige Abtrocknen der Ohren nach dem Baden entzieht den Krankheitserregern einen großen Teil ihres Nährbodens und wirkt vorbeugend gegen die Otits. Bei der Reinigung der Hundeohren darf der Besitzer keine Wattestäbchen verwenden, da diese das Ohr verletzen und die vorhandenen Beläge nicht entfernen, sondern tief in das Trommelfell leiten. Statt mit Wattestäbchen erfolgt die behutsame Ohrreinigung bei Hunden mit einem um den Finger gewickelten Papiertuch.